Um die Geschichte der Highland Games besser verstehen zu können sollten wir zunächst kurz auf die Geschichte Schottlands eingehen.
Als direkte Vorfahren der heutigen Schotten gelten die Pikten. Diese waren vermutlich in der Folge der abschmelzenden Gletscher bereits im sechsten Jahrtausend v. Chr. auf die Insel gekommen. Sie lebten in einzelnen Gruppen zusammen und bekämpften sich bereits mit den Römern, mit den Kelten im Süden und auch untereinander.
Die eigentlichen Namensgeber jedoch waren die Scoten. Dieser keltische Stamm besiedelte um 400 die englische Westküste und wurde im sechsten Jahrhundert von irischen Mönchen zum Christentum bekehrt.
Angesichts der ständigen Einfälle der Wikinger einten sich die verschiedenen Clans im neunten Jahrhundert und gründeten das Königreich Scotia. Dieses wurde im elften Jahrhundert durch die Normannen erobert und bald verdrängte die römisch geprägte Kultur jene der Kelten. Die Macht der Könige begrenzte sich allerdings auf die südlichen Lowlands mit den Städten Edinburgh und Glasgow, während sich in den Highlands die einzelnen Clans hielten.
Weiter nahm der Konflikt mit dem Nachbarn England stetig zu. Dieser wurde auch dadurch angeheizt, dass die Clans ihrem katholischem Glauben treu blieben, während der Adel im Süden Schottlands protestantisch blieb um seine Besitztümer in England beibehalten zu können. Schließlich brachte 1715 das englische Parlament ein Gesetz durch, welches es Katholiken verbot die Thronfolge zu erlangen.
In den darauf folgenden Jahren löste sich das schottische Parlament auf und wurde dem englischen einverleibt. Widerstand war wiederum nur von den Clans der Highlands zu erwarten, welche sich 1746 einten, um gegen die Engländer in den Kampf zu ziehen. Sie wurden allerdings vernichtend geschlagen. Die englische Unterdrückung wurde immer heftiger, wodurch viele Schotten in die Slums der englischen Großstädte oder aber in die USA umsiedelten. 1934 wurde den Schotten mehr Selbstbestimmungsrecht gewährt, doch weitergehende Bestrebungen nach Unabhängigkeit blieben nicht aus. Bei der zweiten Volksbefragung 1997 stimmten drei Viertel der Schotten für ein eigenes Parlament, welches schließlich am 30. Juni 1999 zusammentrat.
Der Ursprung der Highland Games oder der so genannten Hochlandspiele entstand bereits unter den Kelten. Dabei gehen die allerersten Spiele bereits in zehnte Jahrhundert zurück. Andere Quellen verweisen auf König Malcolm Canmore, welcher im elften Jahrhundert die ersten Spiele ins Leben gerufen haben soll.
Der Hintergrund dieser Spiele lag in der Auswahl der schnellsten, stärksten und mutigsten Männer, welche anschließend als Boten und Kämpfer für die jeweiligen „Clans“ dienen durften und somit zu Ruhm und Ehre gelangten.
Nach einer enormen Anzahl von Aufständen gegen ihre Besatzer war den Schotten das Tragen von Waffen untersagt. Um dennoch stets kampfbereit zu sein behielten die Clans ihre Spiele bei, benutzten dafür aber nur Alltagsgegenstände wie Steine, Holzstämme und Heugabeln.
In der Folge unterstütze Königin Victoria von England ab 1848 die Spiele und sorgte für deren große Popularität auch außerhalb der Grenzen Großbritanniens. Dies hatte zum Beispiel den Besuch der Hochlandspiele von Königin Wilhelmina aus den Niederlanden 1920 zur Folge. Auch heute noch stehen die bekanntesten Highland Games, nämlich die „Breamar Highland Games and Gathering“ unter der Schutzherrschaft der Queen.
Die traditionellen Spiele wurden ab 1848 formalisiert und finden seitdem alljährlich statt, die einzigen Ausnahmen bildeten die Perioden während des Ersten und Zweiten Weltkrieges.